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Myriam Dunn-Cavelty, Senior Lecturer for Security Studies and Deputy for Research and Teaching at the Center for Security Studies (CSS) at ETH Zürich zum Thema "Cyber-Sicherheit"

Stellen Sie sich vor: auf einmal sind grosse Teile der Schweiz ohne Strom, die Züge der SBB fahren nicht mehr, am Flughafen Zürich steht alles still und gerüchteweise sind Cyberkriminelle in die Netzwerke unserer Atomkraftwerke und Staudämme eingedrungen; Die Schweiz und halb Europa versinken im Chaos...

Am Freitag, 25. August 2023 durfte unser Präsident, Stephan Grau, 29 Teilnehmende und 2 Gäste: Frau Ruth Huber-Häller, Huber Kontech AG in Buttisholz und Herr Hanns-Peter Schaffner, Maler Schlotterbeck AG in Adligenswil, anlässlich des Lunchs im Grand Casino Luzern begrüssen.

Myriam Dunn-Cavelty, Senior Lecturer for Security Studies and Deputy for Research and Teaching at the Center for Security Studies (CSS) at ETH Zürich gab uns einen spannenden Ein- und Ausblick zum Thema Cyber-Sicherheit auf staatlicher Ebene und die Cyber-Bedrohungslage.

Als Fazit konnten wir mitnehmen, dass die Cyberkriminalität im privaten (und öffentlichen) Sektor weit verbreitet ist und die Zahlen seit 2010 stetig ansteigen: ca. 95% der Angriffe treffen diesen Sektor, da die Cybersicherheit viel zu schlecht geschützt wird. Der durch Cyberkriminalität verursachte Schaden im privaten und öffentlichen Sektor wird auf 6 Billionen US-Dollar geschätzt. Im gleichen Zeitraum generiert der Cybersicherheitsmarkt einen Umsatz von 159.8 Milliarden US-Dollar.

Neue inhaltliche Bedrohungsformen wie Cyber Influence Operations, Hacks & Leaks sind für Wirtschaftsakteure eine neue und ernsthafte Herausforderung.

Die Cyber-Operationen im staatlichen Sektor hingegen bleiben seltene Ereignisse und entfalten aus sicherheitspolitischer Sicht nur eine limitierte Wirkung, da der Aufbau von Cyber-Kapazitäten sehr schwierig und aufwändig ist. Staatliche Cyber-Operationen dienen vor allem der Spionage – hauptsächlich zur «Störung», fast nie zur «Zerstörung». Solche Operationen haben nur bedingt einen strategischen Nutzen und sind vor allem nicht kontrollierbar: je intensiver der Effekt sein soll, desto komplexer muss die Operation sein, desto grösser ist wiederum die Chance, frühzeitig aufzufliegen.

Im Anschluss an die interessanten Ausführungen von Frau Dunn-Cavelty und die Fragerunde genossen alle den feinen Lunch und die angeregten Gespräche im Restaurant Olivo.

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